Parodontologie / Parodontitisbehandlung und erfolgreiche Therapie
Nur mit einem frischen, gesunden Atem lässt sich Zweisamkeit genießen.

Die Parodontologie ist ein zentraler, integraler Bereich der Zahnmedizin, der sich mit dem Zahnhalteapparat beschäftigt – einem System, das für die Stabilität und Funktionalität der Zähne entscheidend ist. Man kann sich den Zahnhalteapparat wie das Fundament eines Hauses vorstellen: Nur wenn dieses „Fundament“ gesund ist, können die Zähne über ein Leben hinweg ihre Funktion erfüllen und erhalten bleiben. Unsere Praxis ist eine mehrfach ausgezeichnete und äußerst spezialisierte Einrichtung für Parodontologie, die nach den neuesten "State of the Art"-Standards behandelt. Dabei legen wir großen Wert darauf, unsere Patienten mit modernsten diagnostischen und therapeutischen Methoden zu versorgen, die auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren.
Parodontitis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung des Parodonts, die durch einen fortschreitenden Verlust von Bindegewebe, Alveolarknochen und Attachment gekennzeichnet ist. Sie entsteht aufgrund einer komplexen Wechselwirkung von mikrobiellen, immunologischen und genetischen Faktoren. Klinisch manifestiert sich die Erkrankung durch Entzündungen, Zahnfleischbluten bei Sondierung (BOP), die Bildung parodontaler Taschen, den Verlust parodontalen Attachments sowie Alveolarknochens, was im fortgeschrittenen Stadium schließlich zum Zahnverlust führen kann.
Parodontitis ist ein multifaktorielles Geschehen, bei dem sowohl exogene (äußere) als auch endogene (innere) Faktoren eine Rolle spielen. Zu den exogenen Faktoren zählen unzureichende Mundhygiene, Rauchen, Stress und ungesunde Ernährung, während zu den endogenen Faktoren genetische Dispositionen, systemische Erkrankungen und hormonelle Einflüsse gehören. Der genetische Beitrag zum Risiko einer Parodontitis wird auf bis zu 50 Prozent geschätzt, wobei eine besonders starke genetische Prädisposition bei jungen Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis zu beobachten ist (Laine et al., 2014; Loos et al., 2015; Nibali et al., 2017).
Im Rahmen der Parodontitisbehandlung folgen wir den internationalen Empfehlungen und Leitlinien, die von anerkannten Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO), der European Federation of Periodontology (EFP) und der American Academy of Periodontology (AAP) formuliert wurden. Unsere langjährige Erfahrung und enge Zusammenarbeit mit renommierten Laboren zur Analyse von parodontalpathogenen Keimen ermöglichen es uns, Parodontitis nicht nur erfolgreich zu therapieren, sondern auch deren Fortschreiten dauerhaft zu verhindern.
Parodontitis und der Einfluss auf die Allgemeingesundheit
Die wissenschaftliche Literatur belegt zunehmend, dass Parodontitis nicht nur lokale Zahnprobleme verursacht, sondern auch schwerwiegende Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit haben kann. Zahlreiche internationale Studien [DG PARO, EFP, AAP] zeigen, dass Parodontitis mit einer Vielzahl systemischer Erkrankungen in Verbindung steht, darunter Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Schlaganfälle, Krebs, Depressionen, Frühgeburten und Schwangerschaftskomplikationen.
Ein erheblicher Zusammenhang zwischen Parodontitis und Diabetes wurde festgestellt, da beide Erkrankungen sich gegenseitig negativ beeinflussen. Parodontitis tritt bei Diabetikern häufiger auf, ist intensiver und schreitet schneller voran [Salvi et al., 2008; Mealey und Ocampo, 2007]. Der entzündliche Fokus im Mundraum verstärkt die Insulinresistenz, was den Diabetes weiter verschärfen kann. Umgekehrt kann Parodontitis auch als Folgeerkrankung des Diabetes betrachtet werden, weshalb regelmäßige professionelle Zahnreinigungen für Diabetiker unabdingbar sind.
Des Weiteren erhöht Parodontitis das Risiko für koronare Herzerkrankungen um etwa 25 % [De Stefano et al.]. Auch gibt es Belege für einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Frühgeburten sowie Schwangerschaftskomplikationen. Schätzungen zufolge werden etwa 18 % der Frühgeburten durch Parodontitis verursacht [Collins et al., 1994; Offenbacher et al., 1996]. Ein weiterer direkter Zusammenhang zwischen Parodontitis und Atemwegserkrankungen, einschließlich Pneumonien und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden [Fourrier et al., 2000; Yoneyama et al., 2002].
Besonders bemerkenswert sind die jüngsten Erkenntnisse zu den Zusammenhängen zwischen Parodontitis und bestimmten Krebsarten, darunter Speiseröhren-, Magen-, Darm- und Brustkrebs. Die Forschung deutet darauf hin, dass bakterielle Pathogene wie Fusobacterium nucleatum eine Schlüsselrolle in der Entstehung von Krebszellen, insbesondere bei Darmkrebs, spielen könnten. Dieses Bakterium kommt häufig in parodontalen Infektionen vor und wurde in verschiedenen Studien als potenzieller Auslöser für Tumoren im Dickdarm identifiziert [Yang et al., 2017; Kostic et al., 2013]. Zudem hat eine Studie an der Universität Buffalo einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Brustkrebs bei postmenopausalen Frauen aufgezeigt [Freudenheim et al., 2017].
Auch psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen, sind mit Parodontitis assoziiert. Eine aktuelle Untersuchung belegt, dass der entzündliche Marker Interleukin-6 (IL-6) sowohl bei Parodontitispatienten erhöht ist als auch über die Blut-Hirn-Schranke ins Gehirn gelangen kann, wo er depressive Symptome fördern kann [Engler et al., 2017; D’Aiuto et al., 2004; Higashi et al., 2009]. Seit 2014 existieren zudem Belege für einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Demenzerkrankungen, einschließlich Alzheimer [Noble et al., 2014; Okamoto et al., 2015].
Die Rolle der Parodontitis in der Entstehung und dem Verlauf von Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen und Adipositas, Osteoporose, HIV/Aids, Bluterkrankungen, Neurodermitis, Psoriasis, sowie systemischen Faktoren wie Medikamenteneinnahme, Stress, Hormonen und Immunsuppression ist ebenfalls von Bedeutung. Allein in Deutschland leiden 6 Millionen Menschen an Osteoporose, wobei 80 Prozent der Betroffenen Frauen sind (WHO).
Für eine erfolgreiche Parodontitistherapie ist eine präzise Keim- und Bakterienanalyse unersetzlich. Ebenso ist die genaue Analyse der zu verwendenden Antibiotika Voraussetzung, um antibiotische Resistenzen durch nicht ansprechende Mittel zu vermeiden [DG PARO; WHO; Jepsen & Jepsen, 2016]. Das Wissen um die individuelle Keimbelastung eines Patienten bildet die Grundlage für eine fundierte und verantwortungsvolle Parodontitis-Therapie: „Zur Auswahl eines geeigneten Antibiotikums soll die vorliegende parodontale Infektion durch eine mikrobiologische Analyse der subgingivalen Plaque bestimmt werden“ [DG PARO].
Die enge Zusammenarbeit mit Patienten zur Identifikation und gezielten Therapie der individuellen Risikofaktoren sowie die frühzeitige mikrobiologische Analyse der Zahntaschen sind wesentliche Elemente einer erfolgreichen Parodontitisbehandlung. Nur so kann eine nachhaltige Verbesserung der Mundgesundheit und eine Minimierung des Risikos für systemische Erkrankungen erreicht werden.
Unsere Behandlung und Therapie bedeutet:
- Modernste Verfahren der Parodontologie kommen zum Einsatz
- „Full-Mouth-Desinfection“
- Mikrochirurgie unter Lupenbrille
- Analyse der schuldigen Parodontalkeime mittels Abstrich der Keime in den Zahnfleischtaschen, daraufhin gezielt abgestimmte Antibiotikatherapie
- Rezessionsdeckungen, Bindegewebstransplantate, Schleimhautransplantate
- Recall und UPT (regelmäßige Kontrolle des parodontalen Zustandes)
Weitere Informationen für unsere Patienten:
Kreis Steinburg (Itzehoe)
Kreis Pinneberg (Pinneberg, Elmshorn, Halstenbek und Rellingen)
Kreis Segeberg (Bad Bramstedt und Bad Segeberg, Kaltenkirchen)
Patienten aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern